ORPEA: Französische Pflegekonzern auf dem Weg der Besserung

Der französische Pflegekonzern ORPEA hat im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatz von 2,539 Milliarden Euro erzielt, was einem Anstieg von 10,7 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf das organische Wachstum von 9,1 % zurückzuführen.

Der Umsatz im Frankreich-Benelux-UK-Irland-Gebiet belief sich auf 1,489 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 7,0 % (inklusive 5,2 % organisches Wachstum) entspricht. In Frankreich blieben die Umsätze in den Pflegeheimen weit unter den historischen Niveaus, mit einer durchschnittlichen Auslastungsrate von 83,4 % im gesamten Zeitraum (86,0 % im ersten Halbjahr 2022). Die Krankenhäuser (Krankenhäuser für medizinische Versorgung und Rehabilitation und psychiatrische Krankenhäuser) verzeichneten hingegen ein Geschäftswachstum, was die Vielfalt der Berufe und Spezialisierungen widerspiegelt, die in diesen Einrichtungen im ganzen Land entwickelt werden.

In anderen Regionen desselben geografischen Gebiets profitierten die Aktivitäten in Belgien vom Einschluss von 19 neuen Einrichtungen in den Konsolidierungsumfang, und das Geschäft wuchs trotz der Schließung von sieben Einrichtungen in Brüssel, während die Aktivitäten in den Niederlanden dank der Inbetriebnahme neuer Einrichtungen ein nachhaltiges Wachstum verzeichneten.

In Zentraleuropa belief sich der Umsatz im ersten Halbjahr des Jahres 2023 auf 658 Millionen Euro, was einem Anstieg von 13,9 % (12,9 % organisch) entspricht. Die Einrichtungen in Deutschland und der Schweiz schnitten im ersten Halbjahr gut ab, mit einem Anstieg der Auslastungsraten sowohl in den Pflegeheimen als auch in den Krankenhäusern. In Deutschland spiegelte das im Berichtszeitraum beobachtete gute Momentum auch die Premium-Positionierung wider, die in diesem Markt eingenommen wurde.

In Osteuropa stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um 19,2 % auf 250 Millionen Euro, angetrieben von einem deutlichen Anstieg der Auslastungsrate der in den letzten 12 Monaten eröffneten Einrichtungen.

In der Iberischen Halbinsel und Lateinamerika belief sich der Umsatz im ersten Halbjahr des Jahres 2023 auf 139 Millionen Euro, was einem Anstieg von 21,4 % entspricht, hauptsächlich aufgrund des organischen Wachstums, das durch eine deutliche Verbesserung der Auslastungsraten in Spanien, dem Hauptbeitragszahler, zum Ausdruck kommt.

Finanzielle Restrukturierung auf dem Weg

ORPEA hat im Mai 2023 zusätzliche Finanzierungen in Höhe von 600 Millionen Euro erhalten, um seine Liquiditätsposition zu stärken. Diese Finanzierungen sollen dem Unternehmen die nötige Liquidität verschaffen, bis die geplante finanzielle Restrukturierung abgeschlossen ist.

Die 12-monatige Liquiditätslücke (von Oktober 2023 bis September 2024) wird auf 1,0 Milliarden Euro geschätzt, ohne Berücksichtigung der Rückzahlungen der A4- und D2-Tranchen (0,3 Milliarden Euro). Diese Lücke soll durch die Erlöse aus den Kapitalerhöhungen und durch Barmittel und Zahlungsmitteläquivalente gedeckt werden.

Im Rahmen der finanziellen Restrukturierung plant ORPEA, die folgenden Maßnahmen umzusetzen:

  • Verkauf von Immobilien im Wert von 2 Milliarden Euro bis Ende 2025
  • Durchführung einer Kapitalerhöhung in Höhe von 1,5 Milliarden Euro bis Ende 2023
  • Senkung der Gesamtkosten um 200 Millionen Euro bis Ende 2024

Die Umsetzung dieser Maßnahmen soll ORPEA wieder in eine solide finanzielle Position bringen und die Grundlage für ein nachhaltiges Wachstum legen.

Ausblick

Pflegekonzern ORPEA blickt optimistisch auf die Zukunft. Das Unternehmen ist gut positioniert, um von den demografischen Trends in den kommenden Jahren zu profitieren. Die Weltbevölkerung wird bis 2050 voraussichtlich auf 9,7 Milliarden Menschen anwachsen, und der Anteil der Menschen über 65 Jahre wird von 10 % auf 16 % steigen. Dieser Trend wird zu einem steigenden Bedarf an Pflege- und Gesundheitsdienstleistungen führen.

ORPEA ist ein führender Anbieter dieser Dienstleistungen in einem wachsenden Markt. Das Unternehmen verfügt über ein breites Portfolio von Einrichtungen in 21 Ländern und ist in allen wichtigen Regionen der Welt vertreten. ORPEA ist daher gut gerüstet, um von diesem Trend zu profitieren.

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